Mittwoch, Januar 19, 2005

Der Seitensprung

Ja, auch dieses Thema sollte mal ganz nüchtern betrachtet und erörtert werden.
Der Seitensprung ansich ist eine Sache, von dem gewisse Frauenzeitschriften schreiben, er würde die Beziehung beleben.
An sich ist er aber eher eine zeitaufwendige, stressige, und, nach einer gewissen Zeit, nervenaufreibende Angelegenheit, die einen ständig zum Lügen zwingt.
Es gibt verschiedene Seitensprünge, aus den vielfältigsten Gründen:

1. der Gelegenheitssprung
Man läßt sich fallen, driftet ein wenig aus der Realität und 'vergißt', das man eigentlich fest gebunden ist. Die gern verwendete Ausrede: "es ist einfach so passiert..."

2. der geplante Aussetzer:
Zeichnet sich durch eine systematische Suche nach einer horizontalen Abwechslung aus.
Jedes Wesen mit zwei -hm- Beinen, das bei 'drei' nicht auf den Bäumen ist, gehört dem Unbefriedigten.
Beliebte Ausrede: "ich muß zu mir selbst finden..." oder "du engst mich ein..." und, auch schön, "ich glaube, unsere Beziehung gibt mir nichts mehr, was meinst du?..."

3. der genehmigte Fehltritt:
Im gegenseitigen Einverständnis nimmt sich jede der Personen wechselnde Sex-Partner.
Man weiß es, manchmal spricht man darüber, aber Trennung kommt nicht in Frage, wieso auch. Ist doch so schön zu Hause.
Vorteil: keine Lügen
Nachteil: will einer bei dem Spiel nicht mehr mit machen und der andere verschwendet keinen Gedanken daran von den liebgewonnen Gewohnheiten abzulassen, leidet mindestens einer. Und ich meine jetzt nicht denjenigen, der weiterhin außer Haus isst.

Natürlich gibt es noch die andere Seite des Seitensprungs:
die Geliebte!
Ja, ich gestehe, auch ich war eine Geliebte eines gebundenen Mannes.
Und ja, es hat Spaß gemacht.
Natürlich hatte ich Skrupel, aber die sieht man im Bett ja nicht.
Er beschrieb seine Frau/Freundin als jemanden, der nie Fragen stellte. Sehr klug, denn natürlich hätte sie nie Antworten bekommen.
Klar war auch, das er sie nie verlassen würde.
Auch nicht, als er sagte: wenn ich nicht schon eine Beziehung hätte...
Das kann ja jeder sagen!
Ich wachte auf, als er mich genauso betrog wie seine Frau.
Auch wenn er dabei die ganze Zeit an mich dachte.
Ist es nicht schön?
An mich gedacht. Dabei. Während er sein Ding einer anderen unten reinschob und dabei seine Frau, seine Geliebte und was weiß ich noch wen betrog, dachte er wenigstens an mich.
Tja, meine Konsequenz? Ich schnappte mir seinen besten Freund ;-)

Montag, Januar 17, 2005

Verliebte Männchen und die schädlichen Symptome

Seien wir mal ehrlich: wir Frauen wollen auf Händen getragen, gehegt und gepflegt, umsorgt und geliebt werden. Wir schmelzen dahin, wenn er uns jeden Wunsch von den Augen abliest und der Grund dafür nur einer einzigen Motivation entspringt: um uns zu gefallen.

Aber die Sache hat einen Haken: die Gratwanderung zwischen liebevollen Aufmerksamkeiten und verliebter Selbstgeiselung ist gefährlich. Welche Frau wünscht sich schon einen Kerl, der ihr überall hin wie ein Hündchen folgt und sogar seinen Tagesplan komplett auf sie umstellt, Männchen macht, wenn sie ihn nur anschaut und den Schwanz einzieht, wenn sie mal sagt, was ihr nicht gefällt oder einfach nur ihre Tage hat?
(Irgendwie erinnert mich das mit dem Hund an den Blog von Antje zu "Spezies Mann" ... sollten wir Frauen uns allmählich doch ernsthafte Sorgen um die Menschheit machen?)
Zur Zeit kann ich dieses Hündchen-Phänomen wider Willen ziemlich gut beobachten, und ich muss ganz ehrlich gestehen, dass sich dabei regelmäßig das Gefühl einstellt, das frau hat, wenn sie sich versehentlich die Fingernägel abbricht.

Bei der ganzen Show weiss ich auch nicht wirklich, was schlimmer ist: er, der blind wie eine Schleiche liebestrunken um sie herum torkelt und wirres Zeug daher lallt - das im übrigen weder einen logischen Zusammenhang noch einen tieferen Sinn aufweist - , oder sie, die sich nicht dagegen wehrt!

Mir persönlich wäre sowas ja mehr als nur peinlich, und für mich gäbe es nur eine Lösung: den Hund zur Tür hinaus jagen - oder die Einschläferung.
(Wenn ich so über die letztgenannte Möglichkeit nachdenke, dann frage ich mich immer mehr, ob ich in einem früheren Leben vielleicht doch ein Vampir war?)

Sonntag, Januar 16, 2005

Der Sex und die menschlichen Bedürfnisse

Zur Zeit läuft in den Kinos eine Werbung, die im Publikum für einen Riesenlacher sorgt. Inhalt: ein Pärchen kommt in ihre Wohnung, beide ziemlich erhitzt, und man merkt förmlich - hier knistert's ganz gewaltig! Sie bewegen sich Richtung Bett, können Hände und Blicke nicht voneinander lassen. Sie öffnet ihm die Hose, schubst ihn auf das Bett, wirft ihm einen frechen Blick zu, dreht sich um und geht mit schwingenden Hüften Richtung Bad. An der Tür angekommen, schaut sie ihm noch einmal tiiiiiiiiiief in die Augen... (bitte jetzt diesen bedeutungstragenden Moment voll auskosten!!) ... und meint mit erotischem Säuseln: "Ich geh nur nochmal kurz kacken!"

Dass meine Freundin, die mit mir im Kino war, und ich noch viel lauter gelacht haben als alle anderen zusammen, mag zum einen daran liegen, dass wir auf eine solche Art von Humor nicht nur abfahren, sondern uns damit identifizieren. Was auf der anderen Seite aber keiner der restlichen Kinobesucher wissen konnte: ich habe diesen Satz fast genauso in einer ähnlichen Situation schon zu hören bekommen!

Es ist ja wirklich unangenehm, wenn man beim schönsten Spass entsetzt feststellen muss, dass die Blase oder gar noch mehr drückt. Aber hätte man mir als Jungfrau verraten, dass ich eines Tages gerade bei der schönsten Stelle während des Oralsexes zu hören bekomme: "Ich muss mal kacken!", hätte ich mich für das Kloster entschieden.

Eigentlich finde ich die Spezies "Männerschwein" für's Bett ganz ertragbar. Aber dass dieses eine Exemplar in seiner Berufung so sehr aufgeht, hatte mich für einen klitzekleinen Moment dann doch etwas irritiert.

Spezies Mann

Da ich gerade in richtiger Laune bin, nehme ich mir die Freiheit und schreibe heute den ersten Blog.
Um den richtigen Einstieg zu bekommen, eins vorweg: Männer sind Schweine.

So, das mußt mal gesagt werden!
Es gibt an dieser Tatsache auch nichts zu rütteln.
Manche Menschen haben etwas an sich, daß einen sofort dazu verleitet, ihnen einen bestimmten Namen zu verpassen. Männer gehören nun mal leider in diese Kategorie. Natürlich kann man auch diese Männer in verschiedene Gruppen einteilen.
Da gäbe es zum Beispiel den Macho: diesen Held von Mann, der zwar für das Patriarchat ist, aber es noch nicht mal schreiben kann.
Das komplette Gegenteil dazu wäre der Heini: ein schlacksiges Etwas von Mann, mit Physikstudium oder ähnlichem, null Durchblick und zuweilen so auf der eigenen Leitung stehend, das auch die Telekom nicht weiterhilft.
Beides nicht unbedingt Exemplare, die frau sich gerne wünscht. Was dazwischen liegt ist allerdings auch nicht wirklich der Rede wert.

Und trotz besseren Wissens fühlen wir uns als individualistisch angehauchte Wesen namens Mensch (oder frau ^^) von dieser Spezies angezogen.
Und mit welchem Ergebnis? Mit keinem! Jawohl - so sieht es aus.

Und trotzdem: Männer und Frauen sollen tatsächlich Gemeinsamkeiten haben, trotz das (oder vielleicht gerade weil?) sie in verschieden Welten leben. Denn seien wir doch mal ehrlich. Wäre es nicht schön, wenn wir jemanden hätten, der uns liebt, zufriedenstellt, in Ruhe läßt, nicht auffällig in der Wohnung umherstreunt, repräsentativ ist, wenn man ihn braucht, mit dem man sich im Bett ausgelastet fühlt, der aber nicht zu laut schnarcht.
Also eigentlich einen Hund (naja, bis auf die Sache mit dem Bett).
In diesem Sinne: gute Nacht